Maša Kolanović
*1979, Zagreb, Kroatien, zählt zu den spannendsten Stimmen der zeitgenössischen kroatischen Literatur. Bereits ihr erster Gedichtband Pijavice za usamljene «Wirbelwinde für Einsame», 2001, offenbarte ein feines Gespür für Sprache und soziale Beobachtung. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt Kolanović für ihre Kurzgeschichtensammlung Poštovani kukci i druge jezive priče (dt. Werte Käfer und andere Gruselgeschichten, 2023). Darin verwandelt sie den Alltag in eine kafkaeske Szenerie, in der Käfer als Metaphern für Konsumenten und soziale Parasiten fungieren. Die sprachliche Nähe der kroatischen Wörter «kukci» (Käfer) und «kupci» (Käufer) wird dabei zum literarischen Spielplatz für Kapitalismuskritik.
Für ihr literarisches Schaffen wurde Maša Kolanović mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Literaturpreis der Europäischen Union (2020), dem Vladimir-Nazor-Preis für Literatur und dem Publikumspreis der Buchmesse Pula.


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