
Als Russland 2022 die Ukraine überfiel, war vielerorts vom «ersten Krieg in Europa seit 1945» die Rede – als hätte es die Jugoslawienkriege nie gegeben. Wie konnte es zu diesem Vergessen kommen?
Haben die Balkankriege im europäischen Bewusstsein die Welt verändert? Oder handelte es sich bloss um ein regionales Geschehen, ein anachronistisches obendrein? Waren sie gar einfach nur Verbrechen und gehörten in die Crime-Nachrichten?
Welche Bilder tragen wir im Kopf, wenn wir an das frühere Jugoslawien denken? Und wie blockieren uns diese Bilder bis heute?
Der Journalist, Autor und langjährige Balkan-Korrespondent Norbert Mappes-Niediek geht diesen Fragen nach. Er zeigt, dass die Jugoslawienkriege in Wirklichkeit eine wichtige, fatale Etappe waren auf dem Weg vom Kalten Krieg in die chaotische Welt von heute – und was Europa von ihnen bis heute nicht verstanden hat.
Ein Abend, der historisch einordnet, Mythen demontiert, Fragen öffnet und das Publikum einlädt, die eigene Erinnerung kritisch zu befragen.
45 Minuten Vortrag, danach offenes Gespräch.
Einfach gesagt: 2022 griff Russland die Ukraine an. Viele sagten: Das ist der erste Krieg in Europa seit 1945. Aber sie haben die Kriege in Jugoslawien in den 1990er-Jahren vergessen. Norbert Mappes-Niediek ist Journalist und Autor. Er kennt den Balkan sehr gut. Er erklärt, warum die Kriege in Jugoslawien für Europa wichtig sind. Und warum wir uns oft falsch erinnern. Er fragt: Was haben wir aus diesen Kriegen gelernt?

Wir danken den folgenden Institutionen und Vereinen für die grosszügige finanzielle Unterstützung des (HI)STORY FESTIVALS. 30 Jahre nach dem Krieg – Frieden?