
Lesung mit Gespräch
Moderation: Tanja Simeunović
Übersetzung: Andrea Stanek
Eintritt frei - Kollekte
Lejla Kalamujić, *1980, Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, ist unter anderem Autorin von Kurzgeschichtensammlungen. Für die Sammlung Nennt mich Esteban erhielt sie 2015 den Literaturpreis der Gespanschaft Istrien Edo Budiša für die beste regionale Kurzgeschichtensammlung. Die Sammlung Beeil dich und erfinde eine Stadt wurde mit dem regionalen Literaturpreis Štefica Cvek ausgezeichnet. Neben Kurzgeschichten veröffentlichte sie auch ein Buch mit Theaterstücken. Zwei Stücke aus diesem Band – Die Menschenfresserin oder wie ich meine Familie umgebracht habe und Lass uns das Licht ausschalten – wurden am Bosnischen Nationaltheater in Zenica aufgeführt. Ihr neuestes Drama Mit dem Buchstaben F gewann den Wettbewerb des Nationaltheaters in Sarajevo für das beste heimische Theaterstück und erreichte das Finale des renommierten internationalen Literaturpreises Aurora 2024. Ihre Kurzgeschichten und Theaterstücke wurden in rund zehn Fremdsprachen übersetzt.
Ihre Texte behandeln Themen wie Trauma, Verlust, familiäre Beziehungen und Gewalt oder queere Identität. Die Geschichten kombinieren persönliche Erinnerung mit fiktionalen Elementen und bestechen durch besondere emotionale Tiefe.
In der Kurzgeschichtensammlung Nennt mich Esteban (2015) verarbeitet Kalamujić die Trauer um ihre verstorbene Mutter, die konfliktreichen Beziehungen zum Vater und Grosseltern sowie die Spuren des Krieges in Sarajevo. In anderen Texten, etwa aus Zabranjena voćka oder ihren Dramen, erweitert sie den Blick auf gesellschaftliche Missstände, Diskriminierung und die Unsichtbarkeit bestimmter Lebensrealitäten, insbesondere von Frauen und queeren Personen. Kalamujićs Werk ist ein kraftvolles Plädoyer für Erinnerung, Empathie und die Anerkennung von marginalisierten Stimmen in einer Gesellschaft, die oft lieber schweigt.
Einfach gesagt: Lejla Kalamujić wurde 1980 in Sarajevo in Bosnien geboren. Sie schreibt kurze Geschichten, Romane, Theaterstücke und Essays. In ihren Texten geht es um Trauma, Verlust, Familie und queere Identität. Oft spielt der Krieg in Bosnien eine Rolle. Sie schreibt über Menschen, die häufig übersehen werden. Sie gibt ihnen eine Stimme.

Wir danken den folgenden Institutionen und Vereinen für die grosszügige finanzielle Unterstützung des (HI)STORY FESTIVALS. 30 Jahre nach dem Krieg – Frieden?