
Gespräch
Jelena Popržan, Ana Marwan und Vedran Džihić
Moderation: Marina Porobić und Tanja Miljanović
Eintritt frei
Postmigrantisch – ein Wort, das man heute in Feuilletons, auf Podien und in Kulturdebatten immer häufiger hört. Meist klingt es wie ein Kompliment. Doch gerade diese Wertung hinterlässt bei Betroffenen einen schalen Beigeschmack: Ist es wirklich eine neutrale Beschreibung – oder nur ein weiteres Etikett, das Menschen mit Migrationserfahrung erneut markiert?
Denn was bis zur Flucht oder Migration schlicht „Mensch“ war, wird plötzlich seziert in Kategorien: Flüchtlinge, Asylant*innen, Migrant*innen – und später, nach „ausreichender“ Integration, Postmigrant*innen. Aber wann endet diese Reise? Wann ist man einfach wieder Künstlerin, Autor, Musikerin? Wann kommt man an?
Darüber diskutieren drei herausragende Gäste: die Bratschistin Jelena Popržan, deren Musik zwischen Volkslied und Avantgarde oszilliert; die slowenische Autorin Ana Marwan, Bachmann-Preisträgerin 2022; und der österreichische Autor und Politikwissenschaftler Vedran Džihić, der zwischen Forschung, Lehre und öffentlicher Debatte lebt.
Wir fragen: Wer vergibt Labels – und wem nützen sie? Wie prägen sie die Rezeption von Kunst und Literatur? Und braucht es diese Kategorien überhaupt noch? Und wie überwinden wir die Postmigrantitis?
Ein Abend über Zuschreibungen und Selbstpositionierungen, über Anerkennung und Exotisierung – und über die Frage, was Kultur jenseits von Labels sein kann.
Einfach gesagt: "Postmigrantisch" ist ein schwieriges Wort. Manche finden es gut. Andere fühlen sich dadurch ausgeschlossen. Wir reden mit unseren Gästen über das Wort. Was bedeutet es für sie? Wie fühlen sie sich damit?

Wir danken den folgenden Institutionen und Vereinen für die grosszügige finanzielle Unterstützung des (HI)STORY FESTIVALS. 30 Jahre nach dem Krieg – Frieden?